Wer Ende des vergangenen Jahres bei der Gemeindeversammlung war, hat es schon ausführlich vorgestellt bekommen: das „Gemeinsame Pastorale Amt“ (GPA).
Das Gemeinsame Pastorale Amt ist eine Form des Dienstes, in dem Pfarrer*innen und Mitarbeitende mit anderem beruflichen Hintergrund die pastoralen Aufgaben der Gemeinde gemeinsam, in einem gleichberechtigten Team übernehmen. Dazu kann in einer Gemeinde mit mehreren Pfarrstellen eine davon in eine Stelle für eine*n „Mitarbeitenden im GPA“ umgewandelt werden.
Das eröffnet für eine Gemeinde viele positive Möglichkeiten:
Zum einen kann die Bandbreite der Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten für die Gemeinde zum Schatz werden. Verkündigung, Seelsorge, Bildung, Diakonie und Leitung sind Felder pastoraler Arbeit. Und ja, Pfarrer und Pfarrerinnen sind für all das mehr oder minder gut ausgebildet – aber Menschen aus anderen beruflichen Hintergründen können für den einen oder anderen Bereich noch speziellere und weiterreichende Kompetenzen einbringen. Das kommt in einem arbeitsteiligen Team der ganzen Gemeinde zugute. Außerdem bringen Mitarbeitende im Gemeinsamen Pastoralen Amt aus früheren Berufstätigkeiten einen anderen Blick auf die Dinge mit, können manches vielleicht besser erkennen oder andere Menschen ansprechen.
Und zum anderen: Die Anzahl der anstellungsfähigen Pfarrerinnen und Pfarrer sinkt. Das heißt schon jetzt (und noch weitaus mehr in Zukunft, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen): Es werden längst nicht mehr alle Pfarrstellen überhaupt besetzt werden können. Das erleben wir in Trier und den Nachbargemeinden bereits. Die Aufgaben sind aber weiter da. Gut, wenn dann eine Gemeinde durch ein „Gemeinsames Pastorales Amt“ dafür sorgen kann, dass sie weiter erledigt werden.
In genau dieser glücklichen Situation sind wir in Trier nun: Nach der Anhörung der Gemeinde auf der Gemeindeversammlung hat das Presbyterium am 11. März 2022 die Einrichtung einer GPA-Stelle beschlossen und der Kreissynodalvorstand hat zugestimmt. So freuen wir uns jetzt, dass Martin Schulte ab ersten Juli diese Stelle übernimmt.
Nur eine Frage ist bisher noch nicht wirklich geklärt: Wie nennt man ihn denn nun, den Menschen im GPA? Pfarrer ist er ja nicht, „Mitarbeiter im Gemeinsamen Pastoralen Amt“ ist zwar die korrekte Stellenbezeichnung, aber für den Alltagsgebrauch vielleicht ein bisschen sperrig, GPA-ler klingt zu sehr nach Hilfskraft – vielleicht bleiben wir am einfachsten bei „Herr Schulte“. Herzlich willkommen!