2025 wird die jüdisch-christliche Gemeinschaftsfeier am 16. März um 17 Uhr im Caspar-Olevian-Saal stattfinden. Das Thema ist „Füreinander streiten“. Streit ist anstrengend, am liebsten möchte man ihn ausblenden, ignorieren, irgendwie abstellen. Statt genau hinzuschauen, nach Ursache und Wirkung zu fragen, wollen viele einfach nur ihre Ruhe.
Unsere Gesellschaft scheint das Streiten verlernt zu haben. Dabei ist eine gesunde Streitkultur elementar für das Funktionieren von Demokratie: Standpunkte darlegen, Argumente austauschen, einen Konsens aushandeln – vielleicht mit harten Bandagen, aber immer fair.
Umso mehr gilt dies, wenn nicht gegeneinander, sondern füreinander gestritten wird. Wenn sich die eine Seite unparteiisch für die andere einsetzt, für sie kämpft – stellvertretend und unterstützend.
Denn wenn unsere eigenen Mittel und Möglichkeiten erschöpft sind, brauchen wir andere, die für uns streiten. Füreinander – nicht gegeneinander: Das ist die Chance, für Schwächere einzustehen, Gerechtigkeit herzustellen und die Welt ein Stückchen besser zu machen.