Literaturgottesdienst am 23. April, 18:00 Uhr

„Abschied von Sidonie“

Am achtzehnten August 1933 entdeckte der Pförtner des Krankenhauses von Steyr ein schlafendes Kind. Neben dem Säugling, der in Lumpen gewickelt war, lag ein Stück Papier, auf dem mit ungelenker Schrift geschrieben stand: „Ich heiße Sidonie Adlersburg und bin geboren auf der Straße nach Altheim. Bitte um Eltern.“

Buchcover mit freundlicher Genehmigung des Diogenes Verlags

Ein Ehepaar nimmt das kleine Kind auf. Doch dann verändert sich das gesellschaftliche Klima: während es wirtschaftlich bergauf geht, nimmt die Ausgrenzung des Pflegekindes unbarmherzig zu. Nüchtern schildert der Autor Erich Hackl, wie schwierig das ist, zwischen Solidarität einerseits und Ausgrenzung andererseits seine eigenen Werthaltungen zu verfolgen. Aber wie zwangsläufig sind die Entwicklungen und Schicksale eigentlich? Und: wer entscheidet eigentlich darüber? Mit Unterstützung des Propheten Amos wollen wir im Literaturgottesdienst darüber nachdenken.

  • 17.4.2023
  • Martin Schulte
  • Red